11. Highlander Radmarathon

Jahreshighlight blieb leider unvollendet

20160710_055414Micha berichtet:
Hohenems:
6 Uhr morgens schob ich in aller Stille mein Rad aus der Garage des kleinen Alpengasthofes in Ebnit. Ich hatte zwar am Vortag kurz darüber nachgedacht mit dem Auto zum Start zu fahren, mich aber dann doch dagegen entschieden. Etwa 17 Kilometer waren es zum Start in Hohenems. 159.896.11112 davon ziemlich steil bergab über eine abenteuerliche Bergstrasse und durch Felstunnels.  Ich hatte überlegt mit dem Auto zum Start zu fahren, aber zum Warmfahren war es doch ideal.

Am Rande des Starterfeldes dann eine Szene die mir hoffentlich nie passiert. Ein Radler hatte einen Plattfuss 10min vorm Start. Sofort war Hilfe zur Stelle und tatsächlich trat er zusammen mit allen anderen in die Pedale.
Das Tempo war von Anfang an sehr hoch. Ich hielt mich jedoch zurück. Die Erfahrungen des Tannheimer Tals war noch im Kopf.
In Dornbirn begann die Auffahrt zum Bödele. Mit durchschnittlich 8,6% Steigung ist, der auch Losenpass genannte Anstieg, eine harte erste Prüfung beim Highlander. Nach knapp 3 Kilometern, sorgt eine bis zu 14% steile Gerade dafür, dass sich das Tempo spürbar verlangsamt. Ich hielt mich einfach am Vordermann. Bloss nicht schon überpacen. Der Weg war noch sehr lang…
Es folgte ein mir schon vom Tannheimer Tal Radmarathon bekanntes Flachstück in Richtung Hochtannbergpass, durch Mellau nach Au, wo der eigentliche Anstieg begann. Da ich wusste was mich erwartete konnte ich alles perfekt einteilen. Streckenkenntnis ist halt durch nichts zu ersetzen. Erneut lautete das Motto: Körner sparen! Vom Gefühl kam ich mir hier schon besser vor als beim Tannheimer vor 4 Wochen. 2014-07-18 Urlaub CH-A 09243a1000 HochtannbergpassNach einer erholsamen Abfahrt und direkt nach der Ortschaft Lech startet der 6km lange Aufstieg zum Flexenpass. Landschaftlich eher reizlos verläuft die Steigung moderat und gleichmäßig. Einziges Highlight ist eine längere Galerie. Oben kurz an der Verpflegungsstelle gehalten und weiter in die nächste Abfahrt. 13932822_1004414252989299_8471085005692964419_nDiese war dann der Auslöser zu entscheiden, den Highlander Radmarathon nicht noch einmal zu fahren. Auf teils nassen Strassen in dunklen Tunnels mit relativ viel Verkehr und hohen Geschwindigkeiten mit anderen häufig noch rasanter abfahrenden Radkollegen, das ist so überhaupt nicht mein Ding. Ich schwor mir den Highlander heut durchzukämpfen, abzuhaken und nicht zurückzukehren. Da wusste ich allerdings noch nicht das es mir nicht vergönnt war den Highlander zu beenden…

An der Labestation kurz vor der endgültigen Streckenteilung gings mir richtig gut. Einige sprachen schon mit Bedenken und Ehrfurcht von Faschinajoch und Furkajoch. Die würde ich auch noch in die Beine bekommen. Ich war bereit. Nur leider die Veranstaltung nicht…..
Aufgrund eines, wie es hiess, schweren Motorradunfalls, unabhängig vom Radmarathon, zwischen Faschina und Furka wurde dieser Streckenabschnitt für die Teilnehmer gesperrt und alle zurück nach Hohenems geleitet auf die Strecke des Rennens „Rund um Vorarlberg“. Die Frustration konnte man Jedem ansehen. Auch ich war bitter enttäuscht und brauchte ein paar Minuten um das zu verdauen. Letztendlich half ja alles nix. Zum Glück wurde kein Radler in den Unfall verwickelt und wir konnten alle gesund heimfahren. sportograf-85563125Also auf ins Ziel, noch lagen ja knapp 30 Kilometer vor mir. Da ich mir so einiges an Energie gespart hatte konnte ich jetzt natürlich Vollgas geben. Ich erwischte eine Truppe mit recht fit wirkenden Zeitgenossen. Da konnte ich auch voll mitarbeiten und Führungsarbeit leisten. Der Schnitt lag größtentmedailleneils bei 50! Der Hammer! Einige mussten abreissen lassen. Ich bolzte was die Beine hergaben und etwa 3 Kilometer vor dem Ziel war der Akku leer. Aus die Maus. Gemächlich rollierend kam ich ins Ziel. Die Zeit war eh schon wurscht.

Wieder einmal bleibt eine offende Rechnung. Mit Faschina- und Furkajoch und naja, mit dem Highlander…Rund_um_Vorarlberg_2016

kurz zusammengefasst:

  • Streckenlänge: 146 km (geplant 187km)
  • Höhenmeter: 2400m (geplant 4040hm)
  • max.Steigung: 15%
  • Durchschnittsgeschwindigkeit: 24,3 km/h
  • offizielle Fahrzeit: 06h:34min
  • Platz 454 von 815 (Gesamtwertung)
  • Platz 286 von 496 (Altersklasse)