9. Eddy Merckx Classic

Saisonfinale mit „frechen“ E-Bikerinnen

Zum bereits zum 4ten Mal war der Radmarathon Eddy Merckx Classic im Salzburger Land Micha’s Saisonfinale. Anders aber als die letzten Male, war er in diesem Jahr mit dem neuen Startort Fuschl am See dabei. Seit 2015 ersetzt der Erholungsort im Salzburger Flachgau, Eugendorf als Startort des Klassikers.
Micha: „Die Startlocation ist landschaftlich und wegen der Lage wirklich ein Traum. Leider war das Abendessen, sowie die Organisation des Rennens enttäuschend. Deshalb war es wohl mein letzter Start bei diesem Event. Am Vorabend holte ich natürlich noch meine Startunterlagen ab. Erster Wermutstropfen, es gibt kein Startpräsent mehr. Ich kann mich noch an Handtuch, Beinlinge oder gar eine Laufradtasche bei meinen bisherigen Starts erinnern. Schade, aber letztendlich gehts ja nicht um Geschenke.“
Danach gings zum Abendessen ins Hotel Seerose. Eine einzige Enttäuschung. Essensqualität weniger als durchschnittlich aber Preise wie im Gourmettempel. Da zahlt man wohl den Platz auf der Seeterasse mit…
Am nächsten Morgen stand Micha dennoch hochmotiviert mit etwa 1100 Mitstreitern im Startblock.
Micha: „Ich hatte ein gutes Gefühl und die ersten Kilometer lief es recht zügig, aber trotzdem entspannt in einem größeren Peloton. Der erste richtig blöde Moment war ein Streckenabzweig nach rechts auf eine kleine Waldstrasse, runter von der großen Landstrasse, jedoch kam man da aus einer Kurve. Bei so einem großen Pulk mit hoher Geschwindigkeit und nur kleinem! Abbiegepfeil kam es zu teils prekären und haarsträubenden Situationen. Auch ich musste jemandem ausweichen und erstmal geradeaus weiterrollen, kurz wenden und mich der Gruppe wieder anschliessen. An diese Stelle hätte definitiv ein Streckenposten gehört, der den Abzweig hätte besser anzeigen können.“
Von nun an war es etwas schwierig abzuschätzen wieviel Einsatz man bringen soll. Viele Fahrer wollte aufgrund der unsicheren Wetterlage wohl nur die kurze Runde fahren. Dementsprechend wurde bergan gebolzt. Das erschwerte eine sinnvolle Renneinteilung.
Micha: „Häufig, wenn ich in der Führungsposition fuhr, setzte ich mich bergauf etwas ab. Ich liess mich aber wieder zurückfallen, weil ich dachte das es besser wäre in der Gruppe zu bleiben. Im Nachhinein vielleicht keine so gute Idee.“
Etwas später gab es erneut einen schwierigen Abzweig. Zwar stand dort Polizei (dein Freund und Helfer??), die unseren Fahrer und einige andere jedoch nicht davon abhielten falsch abzubiegen. Ein kurzer Wink hätte genügt und die kleine Gruppe hätte nicht nach 2-3 km verwundert anhalten und umdrehen müssen. Den Zeitverlust hätte man auch hier mit einem fähigen Streckenposten vermeiden können. Doch wie erging es Micha denn nun eigentlich auf dem Rest der Strecke?
Micha: „Es passte ganz gut. Ok, die Ötztaler-Form von 2015 hatte ich hier bei weitem nicht, aber die Kraftreserven waren erst am letzten Anstieg zu Ende. Dennoch verlor ich hier kaum noch Zeit auf den Rest, da alle schon im roten Bereich zu sein schienen. Einen netten Moment gab es zuvor noch am vorletzten schweren Anstiegkurz hiter Neumarkt am Wallersee. Als ich, schon im Grenzbereich unterwegs, hinter mir Radgeräusche hörte und noch dachte: Mein Gott wie schnell holt der denn auf, wer hat denn noch soviel Power übrig? Als plötzlich eine aufrechtsitzende Dame mittleren Alters mit ihrem E-Bike an mir vorbeizog. Auf meine, nicht ganz ernstgemeinte Frage, ob das nicht ein bißchen frech wäre, meinte sie nur: Ja, vielleicht, aber für Leute wie sie wären diese Bikes ja gemacht. (Anmerk. der Redaktion: Auch am finalen Anstieg zog eine Gruppe Pedelec-Fahrer an den Teilnehmern vorbei.)
Einen Pluspunkt erhält die Organisation im Ziel noch für den perfekten Bike-ParcFerme, in dem man sein Rad überwacht per Nummer einstellen konnte.
Micha: „Landschaftlich wunderbar und die Strecke ist auch sehr abwechslungsreich. Trotzdem war das wohl mein letzter Start bei diesem Rennen. Da können auch 10 Radsportweltmeister die irgendwo vorn mitfuhren nichts an der verbesserungswürdigen Streckenorganisation und dem unbefriedigendem Rahmenprogramm ändern. Aber bekanntlich soll man ja niemals nie sagen…“

kurz zusammengefasst:
Streckenlänge:172,87 (inkl. Umweg)
Höhenmeter:
2271
max. Steigung:12 %
Durchschnittsgeschw.28,10 km/h
offizielle Fahrzeit:6h:17min
Gesamtwertung:251. von 340
Wertung Altersklasse:100. von 123