Trainingslager Eppan Tag 1

Zähneklappern auf Traumrunde

Endlich war es soweit: „Rennradfahren in 2017“. Das diesjährige Wetter ist ja schlicht eine einzige Katastrophe bisher. Auch deshalb nahmen sich Flipp und Micha am ersten Tag eine anspruchsvolle Runde vor.

Los ging es ohne grosses Warmfahren, direkt hinein in die Auffahrt zum Mendelpass (1363m). Da wusste man ja aus früheren Fahrten, worauf man sich einliess. Dennoch stiegen die Temperaturen kaum über 13°, im Tal wohlgemerkt. Je höher man kam, umso mehr konnte man den Atem auch sehen! Außerdem darf man fragen was natürlich auch passieren musste: Das Navigationsgerät verabschiedete sich, weil sich da wohl ein Datenfehler eingeschlichen hatte. Doch zum Glück war die Route recht einfach auf herkömmliche Weise zu ermitteln.

Mendelpass

Passhöhe Brezer Joch

Auf der folgenden Abfahrt wurde die Problematik des Tages klar. Die Kälte. Die Hände verkrampften sich um den Untergriff. Das Bremsen mit tauben Fingern war heikel. Bald kroch die Kälte in den ganzen Körper und man benötigte ein paar Minuten im Tal, um langsam wieder Gefühl in die entferntesten Körperregionen zu bekommen. Gespannt näherte man sich einem für uns neuen Anstieg: dem Brezer Joch (1397m). Laut dem Internetportal quäldich.de heisst es „…denn die Steigung nimmt noch bis auf 15 % kurz unterhalb des Jochs zu.“ Das sich das „kurz unterhalb“ auf mehrere Kilometer mit durchschnittlich 15% Steigung bezieht wissen die beiden nach diesem Tag dann auch… Sofort im Anschluss an die rasante und erneut frostige Abfahrt startete der Anstieg zum zweiten „neuen“ Pass, dem Hofmahdjoch (1620).

Tunneleingang Passhöhe Hofmahdjoch

Maximal 10%, 8,5km, 850 Höhenmeter waren die Eckdaten. Nach den bisherigen 2 Bibberrunden wurde der allerdings auch zur Willensprüfung und im oberen Teil gab es noch jede Menge Schnee. Die Kletterei endete am ersten von mehreren Tunnels, der auch der höchste Punkt des Übergangs ist. Noch eine sensationelle Abfahrt fast ohne Verkehr auf gut ausgebauter Strasse mit einigen Tunnels stand an. Diese mussten unsere Jungs aber 2-3mal unterbrechen, sonst wäre die Finger wohl am Lenkerband festgefroren und hätten den Weg zu den Bremshebeln eventuell nicht mehr geschafft. Die Belohnung gab es in Lana. Cappuccino, Kuchen und Kaffee schafften zumindest ein bißchen Erleichterung. Die letzen Flachkilometer zurück nach Eppan stellten keine allzu große Herausforderung mehr dar. Als Fazit kann man festhalten, dass hier eine echt großartige Runde gefunden wurde, mit unglaublich wenig Autoverkehr, auf der sogar mehr als 2700 Höhenmeter zusammen kommen. Mit höheren Temperaturwerten kann man die sicher noch mehr geniessen. Aber es war bestimmt nicht das letzte Mal…

kurz zusammengefasst:

  • Streckenlänge:  100 km
  • Höhenmeter:  2748 hm
  • max.Steigung: 15%

    Eppan-Mendelpass-Brezer Joch-Hofmahd-Eppan