Das war die Saison 2009 / Teil3

Neue Liebe Berge, vergangene Liebe Fussball
und ewige Liebe Carbon!

Hier also der dritte und letzte Abschnitt unseres umfangreichen Rückblicks.

Der Mann ohne GegenwindEr war der erste Neuzugang des Jahres: FLIPP.
Bei der Premiere mit unserem Team, bei der RTF in Fürth, weihte er dann auch gleich sein fabrikneues Sportgerät ( Cube Agree GTC Race / Anm. d. R.) ein. Während Berge nicht zu seinen Vorlieben zählten, scheint er Gegenwind auf irgendeine Art und Weise nicht wahrzunehmen, wie seine Teammitglieder erkennen mussten, während sie zähneknirschend versuchten den Anschluss zu halten. Um demnächst mit den „verflixten Bergflöhen“ (Zitat: Flipp 4.Etappe TdG’09) noch besser mithalten zu können, eroberte er am Ende der Saison seinen ersten Alpenpass: das Penser-Joch (2211m), sogar zweimal!
Unvergessen wird für ihn auch die Übernachtung in Horror-Zimmer 8 im Gasthof Sperl in Wernberg bleiben, als er Regalbretter als Matrazenunterlagen und diverse andere ungastliche Erscheinungen vorfand, woraufhin von Schlafen im Sinne der Erholung nicht mehr die Rede sein konnte.

Flipp:„2009 war für mich ein tolles Rennrad-Jahr! Im Frühjahr konnte ich mein neues Cube-Rad direkt bei Cube abholen. Und was soll ich Euch sagen – Franken ist kleiner und flacher geworden – zumindest gefühlt. Und mit dem neuen Rad macht das Rennradfahren gleich noch mehr Spaß.
auf dem Penser-JochNachdem ich im letzte Winter mit Euch Kontakt aufgenommen hatte und mich erkundigt hatte, ob ich mitfahren kann, hatte ich natürlich ein großes Ziel – die TdG’09. So etwas Verrücktes, wie diese Tour hatte ich noch nie zuvor gemacht. Bis dahin beschränkte sich meine Rennrad-Erfahrung auf diverse RTFs pro Jahr. Aber 2009 sollte anders werden. Bei der RTF in Fürth haben wir uns dann „beschnüffelt“. Die Chemie stimmte, es war alles klar. In der zurückliegenden Saison bin ich wann immer möglich mit dem Rennrad zur Arbeit gefahren, habe an mehr RTFs teilgenommen als jemals zuvor (manchmal auch mit Euch zusammen). Die ganze Vorbereitung diente dem großen Ziel: Ich wollte keinesfalls bei der Tour die rote Laterne haben … Das hat geklappt – es war eine tolle Woche. So toll, dass ich im Jahr 2010 ganz sicher wieder mit von der Partie bin. Als Abschluss der Saison habe ich mir dann meinen ersten Alpenpass gegönnt. Gleich zweimal bin ich auf’s Penser-Joch gefahren, als ich geschäftlich in der Nähe von Bozen zu tun hatte. Es war wirklich ein geiles Gefühl, oben anzukommen! Insgesamt habe ich 2009 etwa 5.000 km abgestrampelt – im Jahr 2010 wird’s bestimmt mehr, wenn ich mir unseren RTF-Kalender so anschaue 🙂

Leichtbau-Fetischist JensEiniges Kopfzerbrechen bereitete JENS seine Projekt2009. Nachdem er Carbon-Laufräder, die er in Ebay ersteigert hatte (bei einem Mitarbeiter eines Radshops wohlgemerkt), in einer Art Puzzle erhielt, bei dem an ein Endbild nicht mehr zu denken war, wurde statt sein Rad von Gewicht, eher sein Geldbeutel erleichtert. Dennoch überraschte er uns mit einem tollen Eigenbau, auch wenn im Team eine Grundsatzdiskussion aufkam: Aufkleber auf den Laufrädern abmachen oder dranlassen?
Zu Beginn der Saison meldete sich dann auch noch das ein oder andere Knarzen und Knacken. Naja, Leichtbau halt! Neben der Tatsache das sein Gefährt sich nicht der magischen Grenze von 6 Kilo nähern wollte, kämpfte Jens auch noch mit Trainingseinschränkungen, da sein Chef ihn doch gern öfter und länger sehen wollte, sowie mit angeschlagener Gesundheit, immer pünktlich zu Events wie Velothon oder Pfaffenwinkelradrundfahrt.

Der Technik-GuruJens: „Nach anfänglichen Problemen (neues Rad, neue und leichte Teile) lief es den Umständen entsprechend dann doch ganz gut. Leider war ich beruflich wieder sehr eingespannt, aber zumindest war nicht wie schon 2007, die TdG davon betroffen. Es hat ja trotzdem zu einigen erlebnisreichen Kilometern gelangt. Ich fand es waren auch viele schöne und teils neue RTF’s dabei. Meine Highlights waren ganz klar unsere TdG, auch bedingt durch die neuen Mitfahrer, Service-Leute und die insgesamt coole Truppe, sowie das Rennen in Munich. Da hätte ich für diese Saison noch ’ne Rechnung offen…“

(Ex)-Fussballer Marcel2008 noch hinter der Kamera im Service-Team, stellte sich MARCEL im letzten Jahr selber der Herausforderung: Tour de Görlitz!
Dem leidenschaftlichen Fussballer fiel dabei eine vernünftige Vorbereitung schwer, da bis zur Jahresmitte regelmäßig das runde Leder getreten werden wollte. Jedoch konnte er andererseits auf eine gute Grundfitness zurückgreifen, die er dann bei den ersten Events, der RTF in Fürth oder dem Velothon in Berlin bestätigte. Unzufrieden jedoch war er mit seinem Auftritt bei „Rund um die Landeskrone“. Gesundheitlich angeschlagen und noch unter Medikamenten-Einfluss liess es sich nicht so kurbeln, wie er sich das für eines seiner persönlichen Jahreshighlights vorgestellt hatte. Was für ihn möglich ist, zeigte er mit einem eindrucksvollen 60.Platz von 222 Startern bei der Velonale in München und das in seiner ersten Rennradsaison mit weniger als 2000 Gesamtkilometern!
Striptease zwischendurch
Doch nicht nur auf der Strecke ist er eine große Stütze im Team. So kann er auch bei Mistwetter, wie kurz vor Waldheim auf der 4.Etappe, die anderen mit einem Regenjacken-Strip erheitern oder er knüpft im Hintergrund tatkräftig Kontakte zu neuen Sponsoren.
Platz 60 Velonale München
Marcel:„Also diese zweigleisige Geschichte:
Fussball und Radfahren unter einen Hut zu bringen war echt richtig dämlich. Dennoch hat das Jahr super Spass gemacht. Als wir beim Velothon in Windschatten-Zweierreihe über die abgesperrten Strassen zischten, das war schon genial. Beim Rennen an der Landeskrone war ich nicht wirklich fit. Sagen wir aus ärztlicher Sicht hätte ich wohl nicht fahren sollen, aber ich konnte da einfach nicht drauf verzichten, so wie ja auch Jens sich in Berlin quälte, nur um dabei zu sein.
In diesem Jahr liegt meine Priorität ganz klar auf zwei Rädern. Ich möchte um einiges mehr fahren und vielleicht sogar schon im Winter ein bißchen die Rolle daheim qualmen lassen. Auch wenn ich mich da etwas aus dem Fenster lehne, denke ich das ich die 5000km Grenze packen kann, da Fussball bei mir wohl hauptsächlich als Public Viewing während der WM stattfinden wird.“

Normalerweise heisst es ja „Ladys first“, aber wir drehen den Spiess mal um, im Sinne von „das Beste kommt zum Schluß“. Rennradamazone Claudi So ziemlich jeder hegte Zweifel, vor allem sie selber, als CLAUDI den Entschluss fasste bei der Tour de Görlitz anzutreten. Wir müssen gestehen, auch in der Redaktion gab es Rätselraten, an welchem Tag sie vom Rad ins Auto wechseln und aufgeben würde. Aber das unsere Rennradamazone mit so wenig Training tatsächlich in Görlitz ankommen würde, liess schnell alle Kritiker verstummen. Bei den ersten Ausfahrten an Ostern oder der RTF in Fürth, kam sie schnell an ihre Grenzen, in Moosburg und beim Velothon in Berlin war dann schon eine andere Claudi am Start und so steigerte sie sich kontinuierlich bis zum Tourstart. Gelitten hat sie dann wirklich, ohne das aber ihr Kampfgeist gebrochen werden konnte. Micha wurde von ihr dann auch mal in gepflegt barschen Ton zurechtgewiesen, das sie allein den Berg raufkommt und nicht geschoben werden will. Auch leistete sie zwischendrin mal Führungsarbeit oder versuchte mal am ein oder anderen Berg anzutreten.
Weg da! Ladys First
Alles in allem ist das gesamte Team, der Fanclub und viele andere verdammt stolz auf die 1.Frau bei der Tour de Görlitz. RESPEKT!

Claudi:„Im Rückblick auf das letzte Jahr, hätte ich glaube ich etwas mehr trainieren sollen, dann wäre die Tour nicht ganz so hart gewesen. Aber das Motto „Remember this is fun“ hat mich dann doch immer wieder angetrieben.
Ein besonderes Highlight für mich, war der Velothon in Berlin. Da fand ich cool, das fremde Leute am Straßenrand standen und einen angefeuert haben. Das hat dann nochmals extra Kräfte freigesetzt.
Ansonsten, ist mein Ziel 2010, mind. 3000km zu fahren. Bin schon gespannt auf die RTF’s, hoffentlich ergibt sich die Möglichkeit wieder mit Flipp oder David zu fahren und vielleicht meldet sich ja noch eine weibliche Person, damit ich etwas Unterstützung bekomme.“

Flipp:

    • Gesamtkilometer:
  • gestartet bei:
ca. 5000 (Rennrad)

RTF Fürth (87 km)
Pfaffenwinkelrundfahrt (160 km)
RTF Erding (161 km)
Tour de Görlitz (777 km / 6 Etappen)

Jens:

    • Gesamtkilometer:
  • gestartet bei:
3396 (Rennrad)

RTF Kaufering (120 km)
RTF Moosburg (124 km)
Velothon Berlin (120 km)
Pfaffenwinkelrundfahrt (160 km)
Velonale München (60 km / 3 Runden á 20 km)
RTF Erding (161 km)
Tour de Görlitz (777 km / 6 Etappen)
RTF Wangen (161 km)

Marcel

    • Gesamtkilometer:
  • gestartet bei:
1870 (Rennrad)

RTF Fürth (87 km)
Skoda Velothon berlin (120 km)
Rund um die Landeskrone (51 km / 3 Runden á 17 km)
Velonale München 60 km / 3 Runden á 20 km)
Tour de Görlitz (777 km / 6 Etappen)
RTF Wangen (67 km)

Claudi:

    • Gesamtkilometer:
  • gestartet bei:
1600 (Rennrad)

RTF Fürth (87 km)
RTF Moosburg (124 km) Skoda Velothon Berlin (120 km)
Tour de Görlitz (777 km / 6 Etappen)
RTF Wangen (67 km)