2.Etappe Donauwörth – Hirschaid

Bicycletrip-Express im Hitze-Fight

ReifenpanneHirschaid:
Alle Jahre wieder kommt der Moment, wo in Zweierreihe der Schnitt hochgetrieben wird. Bei der Tempoarbeit wurde rege abgewechselt, deshalb verlief die erste Hälfte des Tages recht zügig und man peilte schon den Rekord der schnellsten je gefahrenen Touretappe an. 2 Dinge machten dem einen Strich durch die Rechnung: Die unglaubliche Hitze und die Aneinanderreihung von Rote-Ampel-Phasen, das es zum Verzweifeln war.

ReifenpanneDoch fangen wir mal ganz vorne an. Innovation wird ja bei uns groß geschrieben und so bekam das Wort Tourradio eine neue Bedeutung. David beschallte seine Teamkollegen per MP3-Player mit aggressivem Punk- und Metalsound und so wurde das Peloton musikalisch motiviert an die ersten Anstiege herangefahren. Unser Team-DJ stand nach ca.17 Kilometern nochmals im Mittelpunkt. Als er beim Frühstück kräftig zulangte, lachte man noch über Claudi’s Bemerkung: „Ich weiss schon wer die nächste Panne hat!“
Ja und es war David und nachdem Alex wieder nur mit dem lächerlichen Versuch einer verlorenen Kette Anspruch an den Pechvogel-Pokal stellte, fiel er am zweiten Tag also in die Hände unseres Bergkönigs.

ReifenpanneVielleicht gab er sich damit heut schon zufrieden, als er Micha den Sieg bei der Massendorfer Bergwertung überliess.
Bereits in Spalt sortierten sich die Anwärter an der Spitze des Feldes. Gerhard setzte zu Beginn noch eine Spassattacke mit Gebrüll, die jedoch jeder als solche durchschaute. Nachdem der Berg abflachte trieben David und Micha das Tempo hoch und konnten sich absetzen. In dem Flachstück setzten beide den Sprint an, doch zu früh.
David erkannte es zuerst:„Hey da gehts noch weiter hoch!“
Also Geschwindigkeit hochhalten und weiterbolzen. Kurz vor der Kuppe dann der Antritt von Micha, aber immer mit bangem Blick nach hinten. David blieb dran und lauerte. Ein letztes Aufbäumen und David gab den Triumph gnädigerweise ab.
Micha:„Ich wusste, das wären meine letzten 2-3 Tritte, dann wärs vorbei gewesen und ich wär explodiert, als David meinte: OK, der gehört dir!“

Von dem Geschehen wohl noch ganz baff, war Micha etwas später an einer Kreuzung etwas unkonzentriert und konnte nur mit viel Glück den Kontakt mit Flipp’s Rad verhindern. Doch als er zum Stehen kam, begann sich sein Rad zu neigen…, nach rechts…, mit noch eingeklicktem rechten Fuss… Geistesgegenwärtig konnt er das mit den Händen noch abfangen.
Micha:„Den Boden darf nur Fleisch berühren und kein Carbon!“

ReifenpanneGepeinigt durch einige komplizierte Navigationsphasen und einen Rote-Ampel-Komplex, erreichte man dennoch recht zeitig gegen 16:00 das Etappenziel Hirschaid. Hier kam es erneut zum Ortsschildsprint. Eine Neuerung bei der Tour de Görlitz?
ReifenpanneGerhard erhöhte zuerst das Tempo.
„Ich wollte gar nicht sprinten. Nur etwas zulegen und mal schauen wer noch dranbleibt.“ Meinte er dann am Abend. Glauben konnte ihm das keiner.
Christian:„Ich dachte was macht der? Puh die Beine waren schon schwer. Achso Sprint! schoß es mir durch den Kopf und ich hoffte nur, dass das auch Hirschaid wäre, sonst wäre ich wohl zusammengeklappt.“
Micha:„Ich war ja 100-200 Meter zurück und sah auf einmal Jens wie von der Tarantel gestochen aus dem Sattel gehen und antreten wie Cavendish. Da kam mir der Gedanke, das da wohl das Ortsschild in der Nähe ist.“
Unser Chefmechaniker sicherte sich dann auch den Tagessieg.

Zeit zum Feiern blieb ihm nicht, denn am Abend rief die Arbeit. Ursachenforschung bei Flipp, der mit einem Knacken im Rad haderte. Desweiteren wurde Micha’s Trainingsrad startklar gemacht, mit dem Alex die morgige Etappe bestreiten wird, aufgrund der besseren Übersetzung durch die vorhandene Kompaktkurbel. Letztgenannter klagte zum Ende des Tages etwas über Unwohlsein. Wir hoffen das sich das bis morgen gibt, denn dann wartet die Königsetappe der TdG2011 und einen leckere Soljanka in Plauen.
Reifenpanne
Ach, jetzt hätten wir fast noch den neuen Chefmechaniker-Azubi vergessen. Christian scheint ein Faible für Reifenwechsel zu entwickeln. Schließlich riss er sich förmlich darum David’s platten Reifen zu reparieren. Am Abend tauschte er dann auch bei sich noch seine abgefahrenen Pneus aus, die unser Service-Team unterwegs besorgt hatte. Erwächst dem Chefmechaniker da Konkurrenz?

kurz zusammengefasst:

  • Streckenlänge: 165,20 km
  • Gesamtdauer: 6:18 h:min
  • Durchschnittsgeschwindigkeit: 26,18 km/h
  • Höhenmeter: 1308 hm
  • max.Steigung: 10 %
  • Pechvogel des Tages: David (Plattfuss durch zu reichhaltiges Frühstück)