4.Etappe Plauen – Eilenburg

Wandertag mit Zeitfahrkilometern

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Eilenburg:
Nach einer sintflutartigen Gewitternacht, ging es erstmal zum Radladen vor Ort. Frank’s Laufrad mit neuer Speiche abholen und Micha liess sich die Laufradlager noch schnell einstellen. Deshalb erfolgte der Start zur heutigen Fahrt etwas verspätet. Doch das sollte nicht das einzige Hindernis gewesen sein.

images_news_2011_etappe4_2Nach nur 1-2km die erste Baustelle. Was nun? Eine Passantin hatte die glorreiche Idee: „…hintenrum am Klärwerk kommt ihr auch lang.“ Warum hat niemand dieser netten Frau den Unterschied zwischen Rennrädern und Mountainbikes erklärt?
Man liess sich darauf ein und es kam schlimmer als man es sich vorgestellt hatte.
Micha:„Also das war die besch…. Stunde die ich bei ’ner Tour je unterwegs war. Waldlauf im Amazonasdschungel. Ganz toll!!“
Der vorgeschlagene Weg entpuppte sich quasi als Waldsingletrail, hiess also schieben oder tragen. Als man diesen nun endlich hinter sich hatte und das Schimpfen in ruhigeres Grummeln überging fand sich noch ein weiteres Highlight: Die am folgenden Abend getaufte „Noch steilere Wand von Jocketa“. Die Eckdaten Kopfsteinpflaster, Nässe, 19% Steigung sprechen für sich.
Von allem nicht genug, folgte ein Navigationschaos, das seinesgleichen sucht. So schaffte man in den ersten 2 Stunden einen sagenhaften Schnitt von etwa 16 km/h.

Natürlich konnte man schließlich auch noch richtig Rennrad fahren. Zwar gab es noch eine kleine Schiebepassage auf dem Obermylauer Berg, aber das war dann auch schon egal.

images_news_2011_etappe4_7Nicht viel später, mit einigen schnellen Kilometern in den Beinen erschien sie: „Die steile Wand von Meerane“. Flipp war zwar als Erster oben, aber halt auf „seine Art und Weise“. Während so mancher sein Material schonte und den Berg ruhig erklomm, kam es zwischen Gerhard und David zum Prestigeduell. Wild polternd und scheppernd attackierten beide den Gipfel. Letztendlich konnte sich Gerhard knapp durchsetzen.
David:„Ich hatte zum Schluss den falschen Gang drin, doch schalten bei dem Holpern wollte ich nicht. Teilweise war das Hinterrad in der Luft. Irre!“
Gerhard:„Krass, im Wiegetritt gabs schnell mal ein durchdrehendes Hinterrad.“

images_news_2011_etappe4_8Von der Rüttelei war das Team wohl so durchgeschüttelt, das niemand auffiel, als der Teamchef nicht mehr da war, weil er halt im Schneckentempo über die buckligen Strassen schlich. Der kleine Michael stand da ganz allein in Meerane, ärgerte sich über das Kopfsteinpflaster und wusste nicht wohin! Auch ein Telefonat mit Frank brachte keinen richtigen Aufschluss. Zum Glück ist er ja der Eingeborenen-Sprache (sächsisch) einigermassen mächtig, sodass er mit einem Einwohner Kontakt aufnehmen konnte, um zu erfahren wohin er fahren muss. Nicht viel später tauchte dann auch der Bergkönig David höchstpersönlich auf und fuhr den Capitano zurück ans Feld.
images_news_2011_etappe4_5Jetzt war es dann an der Zeit für den Bicycletrip-Express. Mit einem Schnitt von guten 30km/h auf den restlichen Kilometern konnte wieder etwas Zeit gutgemacht werden. Zu verdanken war das auch den nun tollen Strassen, nach dem alljährlich wiederkehrenden Kopfsteinpflaster, wie in Meerane, eine wahre Wohltat.
Flipp:„Das waren so richtig geile Zeitfahrstrecken auf Soli-Asphalt! Mann oh mann, hatte ich einen Spass!“

Spannung war auch garantiert, was den Tagessprint angeht. Passiert was oder nicht?
4 Kilometer vor dem Ziel war es Flipp der das Zepter übernahm und die Schlagzahl erhöhte. Micha wollte ihn nicht ziehen lassen, wie gestern Christian. Also volle Pulle! Der nächste der losschlug war Jens, der Micha’s Hinterrad erreichte, bevor Flipp nochmal an beiden vorbei ging. Micha nahm nochmals die Beine in die Hand und erhöhte. Jens am Hinterrad.
Micha:„Da hab ich mal hinter geschaut und wir hatten Luft, allerdings schien der Rest näher zu kommen. Also hab ich zu Jens gemeint, wir kreiseln und machen das Ding unter uns aus.“
Tach 54!
Ob die Taktik der beiden so aufgegangen wäre, werden wir wohl nie erfahren. Eine rote Ampel bremste die ganze Sache und es schien sich für heut erledigt zu haben. Weit gefehlt.
images_news_2011_etappe4_4Der Abzweig nach Eilenburg kam näher. Folgernder kurzer Dialog:
Jens:„Hast du das Ortsschild da oben rechts gesehen?“
Micha:„Na klar“
Leicht ansteigende Strasse. Gerhard in Front. Plötzlich Schaltprobleme bei ihm.
Micha:„Das war für mich das Signal, jetzt oder nie.“
der Antritt – Jens geht nach – beide schiessen Richtung Schild – Jens holt enorm auf – vorbei
Es war eine Millimeterentscheidung, nach der das Team für Micha als Sieger plädierte. Bis zur Videoanalyse gilt er also als Tagessieger.
David:„Verdammt, den Moment hab ich völlig verpasst, weil ich das Schild noch nicht gesehen hatte.“
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In unserer Pechvogelwertung war es heut, nach mehreren Anläufen in den letzten Tagen, Alex endlich vergönnt den Pokal in Händen zu halten. Eine verlorene Kette reichte diesmal zum Gewinn.

kurz zusammengefasst:

  • Streckenlänge: 157,18 km
  • Gesamtdauer: 6:20 h:min
  • Durchschnittsgeschwindigkeit: 24,81 km/h
  • Höhenmeter: 1318 hm
  • max.Steigung: 19%
  • Pechvogel des Tages: Alex (mehrere verlorene Ketten in den letzten Tagen)