2 mal 2 in Oberbayern

Peiting:
In Zweierteams machten sich Gerhard und Christian, sowie Chrissy und Jens auf zur diesjährigen Auflage der Pfaffenwinkelrundfahrt. Somit war interessanterweise jeweils ein Neuzugang mit einem arrivierten Teammitglied unterwegs. Während Jens und Chrissy sich auf die 85 km-Runde begaben, wagten Gerhard und Christian sich auf die 165 km-Strecke.

Gerhard & Christian:

Nur ca. 340 Radler wagten sich angesichts dieser Wetterprognosen am Sonntag auf die große Runde der Pfaffenwinkel-RTF. Mittendrin unsere beiden Pedalritter mit Neuzugang Christian und Gerhard.
Christian hatte sich im Vorfeld von Profis seine optimale Sitzposition vermessen und einstellen lassen, nicht ganz billig (kosten ca 200.– Euro), zudem zierte ein neuer Triatlonaufsatz sein Bike.
Top motiviert trafen beide gegen 7:30 uhr in Peiting ein. Dort wartete Gerhard dann gleich mit einer Überraschung auf Christian. Das richtige Teamoutfit hatte er mitgebracht , also hiess es für Christian noch mal umziehen und dann ging es los auf die große Schleife.
Die ersten 40 km bis zur 1. Verpflegungsstation wurde auch gleich richtig Tempo gemacht und der Schnitt auf über 30 hochgebolzt. Das daß nicht zu halten war zeichnete sich schnell ab. Zu früh zuviel gewollt, das rächte sich, da Christian aus seiner Triathlonvergangenheit eher Radstrecken um 40 Km gewohnt war und zusammen mit Gerhard wohl etwas zu optimistisch in den Tag startete. So musste man ab Kilometer 60 die ein oder andere Gruppe, die man zu Beginn noch angeführt hatte, ziehen lassen. Mit zunehmender Streckenlänge, verfinsterte sich Christians Gesicht zusehends, was von Verbalentgleisungen in Fäkalsprache begleitet wurde. Doch Aufgeben kam für beide nicht in Frage.
Nach der zweiten Verpflegungsstadtion war der „Point of no return“ , die Streckenteilung: 120/165Km, erreicht. Spätestens dort kamen die Kämpferqualitäten von Christian zum tragen, denn nach kurzer Rücksprache mit Gerhard war klar: „Wir wollen das volle Programm!“. Wer die Pfaffenwinkelrunde kennt, der weiss, dass zwischen 2. und 3. Verpflegungsstation die meisten Höhenmeter versteckt sind und mit Selbstzweifeln à la „…was mach ich bloß hier, ich könnte doch so schön meinen Sonntag zu Hause auf dem Sofa verbringen…„, erreichte man den höchsten Punkt der RTF, der gleichzeitig auch die 3. und letzte Verpflegungsstelle war. Dann kam der große Wolkenbruch, und bei strömendem Regen brachte man die letzten 40 Kilometer hinter sich.
Fazit: Wer kennt das nicht wenn man zum 1. mal auf so eine große Runde geht? Mann ist platt und es sind immer noch 3 Stunden bis zum Ziel, doch Aufgeben gibt’s nicht!
Für unser neues Teammitglied kann die TdG kommen!!!!

Jens & Chrissy

Nach einem ausgiebigen Frühstück nahmen die beiden die mittlere Strecke auf sich.
Kurz vor halb zehn trafen die zwei in Peiting ein. Bei durchaus schönem Wetter starteten sie in Richtung Denklingen und von da nach Reichling, wo gleich mal eine 13%-Steigung wartete. Darauf zu haltend meinte Jens noch:„Oje, gleich wirds lustig. Schalt schonmal runter und hoffentlich haben wir keine Ausschilderung übersehen.“
Für Chrissy wurde es der erste Aha-Effekt des Tages: „So fühlen sich also 13% an. Puuh…“
Nach kurzer Verschnaufpause und einer kleinen Stärkung, man setzte auf Selbstverpflegung, ging es weiter zum Ammersee und danach erreichte man Weilheim. Hier lief für unsere neue Fahrerin das Fass beinah über.
Chrissy:„Ehrlich gesagt, wollte ich da schon die Heimreise antreten, aber ich hab halt die Zähne zusammengebissen und hab halt weitergetreten.“
Das Wetter zog nun immer mehr zu und der Wind und die leichte Steigung nach Wessobrunn war laut Chrissy: „..ganz was feines..“
Jens schaffte es jedoch sie zu motivieren: „Wir haben es bald geschafft. Jetzt gehts nur noch bergab.“
Er hatte ja Recht….fast… Es ging viel bergab, aber genauso oft wieder bergauf.
Chrissy:„Haha, Pustekuchen!“
Rechtzeiting vor dem großen Regen trafen sie dann im Ziel ein.
Chrissy:„Das war ’ne Erfahrung wert. Jetzt freu ich mich auf die Tour, allerdings mit Puls 200“