Vom Schmieden großer Pläne

FLIPP ca.6600km

„Das Jahr 2013 begann für uns alle mit einem Winter, der fast nicht enden und bei dem die Radsaison einfach nicht beginnen wollte. Anfang April wagte ich mich aus den Startlöchern und wollte endlich viele Grundlagenausdauertrainingskilometer in Holland abspulen. Aber der Wind der Stärke 5 hat die nur 6 Grad kalte Luft so gnadenlos durch alle meine Kleidungsschichten geblasen, dass ich leider kaum mehr als 50 bis 60 km pro Tag geschafft habe, ehe mir alles abgefroren ist. Auch die ersten RTFs des Frühjahrs musste ich dem Wetter opfern bis wir dann endlich die ersehnten und wohl einzigen Sonnentage im Mai beim traditionell-tollen Bicycletrip-Trainingslager am Gardasee auf den Rädern genießen konnten (auch wenn die Beine noch im Winterschlaf waren, wie sich bei der langen Bergfahrt auf den Monte Baldo mit üblen Krämpfen zeigte).
Doch dann kam er endlich, der gigantische und nicht enden wollende Sommer, der keine Radlerwünsche offen ließ. Viele tolle Ausfahrten, einige perfekte Mittelfranken-RTFs, ein wunderschöner Familienurlaub am Gardasee, die einzigartige TdG im Schwarzwald und einige fordernde Schnupperfahrten mit einer Truppe ambitionierter Rennradler in Nürnberg führten dazu, dass am Saisonende doch ca. 6.600 km auf dem Tacho standen. Es waren sicher noch mehr km, aber bekanntlich mag mein Tacho Regenwetter wohl genauso wenig wie ich und schaltet bei Nässe immer aus.
Ganz wichtig in dieser Saison war das Schmieden von zwei großen Plänen für das Jahr 2014:
Eines Tages auf dem Rad war ich mir mit einem Kumpel plötzlich einig, dass es cool wäre, beim 2014er Triathlon in Roth als Staffel teilzunehmen. Unser Schwimmer stand dafür stundenlang in der Schlange und ergatterte uns ein Ticket. Und nun darf und werde ich im kommenden Juli 180 km/1200 Höhenmeter (leider ohne den legendären Bicycletrip-Windschatten) gegen die Uhr fahren. Das Streckenprofil dürfte mir liegen und an den Steigungen hoffe ich auf anfeuernde Zuschauer und die für Roth typische gigantische Stimmung.
Eines Abend beim Bier auf der Schwarzwald-TdG waren wir uns genialerweise im TdG-Team plötzlich einig, dass wir im August 2014 unbedingt eine Alpen-TdG brauchen, um die großen Pässe persönlich zu „erfahren“, die man sonst nur von Fernsehübertragungen der Tour-de-France kennt. Aus G wie Görlitz wird 2014 G wie Grande Alpes – echt super, dass sich ein paar Verrückte gefunden haben!
Damit ist dann wohl Schluss mit lustig. Das Radfahren, das bisher „nur“ Spaß war, bekommt in der kommenden Saison etwas mehr Ernsthaftigkeit, meinen ersten systematischen Trainingsplan, eine solide Vorbereitung, Winterschuhe für die Grundlagenwoche in Holland und eine große Portion „Remember this is fun“. Eine Riesendosis Motivation und Vorfreude hat schon jetzt Besitz von mir ergriffen.
Ich hoffe, dass ich es, wenn ich in Roth ordentlich Anlauf nehme, dann auch über die Tour de Grande Alpes schaffen werde – wo doch Berge nicht gerade meine Paradedisziplin sind … drückt mir die Daumen!“